Gynäkomastie – Behandlung
durch erfahrene Spezialisten

Bei einer Gynäkomastie wird die Brustdrüse chirurgisch entfernt oder die Reduktion der Fettschicht durchgeführt.

Gynäkomastie

Unter Gynäkomastie versteht man die übermäßige Ausbildung eines Brustdrüsenkörpers beim Mann. Dies kann sowohl physiologisch im Rahmen der Pubertät vorübergehend (bis zu ca. 3 Jahren bestehend) auftreten als auch in wenigen Fällen bleibenden Charakter haben.

Man kann in diesen Fällen meist unter dem Brustwarzenbereich (einseitig oder auch beidseitig) einen derben teilweise auch größeren Knoten tasten, der sich auch unter der Kleidung abzeichnen und sogar Spannungsgefühl/Berührungsempfindlichkeit verursachen kann (asymptomatische Verläufe sind ebenfalls möglich), worunter gerade die jungen Männer psychisch und physisch leiden.

Typen der Gynäkomastie

Typen der Gynäkomastie

  • Pubertätsgynäkomastie (physiologisch, „transitorisch“, d.h. bildet sich spontan zurück)
  • Pseudo-Gynäkomastie (Lipomastie, Fettgewebshypertrophie ohne Ausbildung eines Drüsenkörpers)
  • „echte“ Gynäkomastie (Gynaecomastia vera, Hypertrophie des Brustdrüsenkörpers)
  • Mischtypen aus Fett- und Drüsenhypertrophie

Diagnostik der Gynäkomastie

In einem ausführlichen Gespräch mit körperlicher Untersuchung (hier kann häufig bereits die echte Gynäkomastie durch das Tasten eines Drüsenkörpers von der Lipomastie unterschieden werden) werden mögliche Ursachen eruiert, darunter die Einnahme von bestimmten Medikamenten / Substanzen (Östrogene, Antidepressiva, Spironolacton, anabole Steroide, Drogen etc.), familiäres Auftreten oder auch endokrinologische (d.h. hormonelle) Ursachen wie Androgenmangel oder Östrogenüberschuss. Letztere müssen beim Endokrinologen abgeklärt werden, um die seltenen Fälle eines Tumors des Hodens, der Nebenniere oder der Hirnanhangsdrüse (meist reicht hierfür eine Blutuntersuchung) sowie (kongenitale) Syndrome wie bspw. das Klinefelter-Syndrom auszuschließen.

Auch eine chronische Grunderkrankung wir Leberzirrhose, Alkoholmißbrauch oder Niereninsuffizienz kann der Gynäkomastie zugrunde liegen.

Auch ein Ultraschall der Brust ist vor einer Operation erforderlich. Sie kann hilfreich sein für die Größenbestimmung und die Differenzierung zwischen einer Lipomastie (s.o.) und einer echten Gynäkomastie sowie dem Ausschluss eines malignen Tumors des Brustdrüsengewebes beim Mann (selten).

In den meisten Fällen liegt aber eine idiopathische Gynäkomastie vor, d.h. ohne eruierbare Ursache.

Bruststraffung – Zahlen und Fakten

OP-Dauer

ca. 1,5 Stunden

Narkose

Vollnarkose

Drainagen

in der Regel keine

Hautfäden

selbstauflösend

Aufenthalt

ambulant oder 1 Nacht

Verband

Klammerpflaster auf der Wunde (2 Wochen), äußeres Schutzpflaster (für 2-3 Tage), Stütz-BH

Schwellung

für 3-6 Monate

Narben

verblassen nach 6-18 Monaten, Narbenmassage empfohlen, Sonnenkarenz der Narben für 6 Monate angeraten

Postoperativ

Physische Kontakte: nach 3-4 Wochen (wichtig: eine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung darf bei kosmetischen Eingriffen nicht ausgestellt werden)

Vor jeder Brustdrüsen-Entfernung wird in einem ausführlichen Beratungsgespräch besprochen, in welchem Umfang der Eingriff durchgeführt werden sollte.

Unser Ziel ist es, mit unseren modernen und professionellen Operationstechniken, ein lang anhaltendes harmonisches Erscheinungsbild zu erschaffen.

In wenigen Fällen kann eine Behandlung medikamentös erfolgen (Androgenmangel oder Überschuss an Östrogenen mit Therapie der zugrundeliegenden Ursache). Meist muss ein operativer Eingriff erfolgen, dessen Umfang sich nach der Größe des Befundes und v.a. nach dem Ausmaß des damit verbundenen Hautüberschusses richtet. Vor der Operation meist Absetzen gerinnungshemmender Medikamente notwendig.

Bei einer reinen Fettgewebshypertrophie reicht meist die Therapie per Liposuktion (Fettabsaugung).

Als Standardverfahren zur Behandlung der Gynäkomastie (und der Mischformen) gilt die sogenannte subkutane Mastektomie, häufig gemeinsam durchgeführt mit einer angleichenden Liposuktion im Brustbereich. Wenn der Hautüberschuss nur gering ist, bildet er sich im postoperativen Heilungsverlauf meist von selbst zurück (retrahiert sich), so dass als Zugangsweg nur ein kleiner bogenförmiger Schnitt am Unterrand des Warzenhofes (Areola) ausreichend ist, um den Drüsenkörper zu entfernen, der auch immer zur histopathologischen Untersuchung eingeschickt wird.

Bei mäßigem bis stärkerem Hautüberschuss (z.B. auch nach Gewichtsabnahme) muss periareolär gestrafft werden, d.h. es muss neben dem Entfernen der Brustdrüse über einen kreis- oder ovalförmigen Zugang um die Brustwarze herum ein Hautüberschuss entfernt werden, damit sich ein flaches Ergebnis ohne überhängende Haut ergibt. Dies resultiert in einer zirkulären Narbe am Rand der gesamten Brustwarze, welche in ihrer Höhe auch manchmal verlagert werden muss, um am Ende an korrekter Position zu liegen. In diesem Rahmen kann die häufig als zu groß empfundene Brustwarze auch verkleinert werden.

In stark ausgeprägten Fällen kann sogar ein sogenannter T-Schnitt notwendig sein (d.h. mit Schnittführung über die Brustwarze hinaus), um den Hautüberschuss zu entfernen.

Neben dem zu erwartenden Ergebnis klären wir selbstverständlich ebenso über Risiken und Grenzen der Verfahren auf. Die Häufigkeit ihres Auftretens hängt auch von Ihren individuellen Voraussetzungen als Patient (z.B. Raucher oder Nicht-Raucher) und von dem gewählten Eingriff ab. Dazu gehören beispielsweise Nachblutungen, Asymmetrien, verbreiterte Narben, Wundheilungsstörungen, die sich auch bei aller gegebenen Sorgfalt und operativen Penibilität nicht immer gänzlich vermeiden lassen. Im Rahmen der Maximalversorgung einer Universitätsklinik und seinen Standards ist im Umgang mit möglichen Komplikationen stets ein routiniertes Setting gewährleistet.

Welches Verfahren bei Ihnen in Frage kommt, klärt sich in einem ausführlichen Gespräch zwischen Ihnen und uns als auf diesem Gebiet erfahrene Chirurgen. Wir berücksichtigen Ihre Wünsche, teilen Ihnen unsere Erfahrungswerte mit und setzen schließlich das Narben-sparendste Verfahren ein, das Ihnen bei dem in Ihrem Fall vorliegenden Befund das bestmögliche Ergebnis beschert. Auch bei Anträgen für die Krankenkasse, sofern sinnvoll, sind wir Ihnen gerne behilflich.

Die Gynäkomastie-Operation gilt als Eingriff mit großer Wirkung auf das Lebensgefühl und die Lebensqualität mit einem hohen Grad an Effizienz und Sicherheit. Dennoch ist es wichtig, sich nur durch einen erfahrenen und gut ausgebildeten Arzt operieren zu lassen.

Jeder operative Eingriff hat ein Spektrum an Risiken. Unsere Operationsmethoden sind standardisiert und Ihre Sicherheit stellt für uns die erste Priorität dar. Dennnoch möchten wir hier auf die häufigsten Risiken und Komplikationen einer Gynäkomastie-Operation hinweisen:

Nachblutung

Asymmetrie

Narbenbildungsstörungen

Wundheilungsstörungen

Infektion

Unmittelbar nach der Operation wird Ihnen ein Kompressions-Verband angelegt. Wenn Sie von der Narkose wieder aufgewacht sind, sehen Sie Ihr Plastisch-Chirurgisches Team bei der Visite. Für uns ist eine ausreichende Schmerztherapie nach der Operation sehr wichtig, daher werden ausreichend Schmerzmittel verordnet. Bitte melden Sie sich bei dem Pflegepersonal, fall Sie den Eindruck haben, dass die Schmerzmittel nicht ausreichen.

Durch unsere schonenden Operationsverfahren halten sich die Schmerzen und Beschwerden nach einer Gynäkomastie-Operation in Grenzen. Am ersten Tag kann noch mit leicht ziehenden Schmerzen im Brustbereich zu rechnen sein, die in der Regel durch die Gabe von Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen gut zu behandeln sind. Die Schmerzen gehen in den darauffolgenden Tagen und Wochen am ehesten in muskelkater-ähnliche Beschwerden über.

Die Einlage von Drainagen ist in der Regel erforderlich. Diese werden am 1.-2. Postoperativen Tag entfernt. Grundsätzlich können Sie in diesen seltenen Fällen auch mit der Drainage nach Hause entlassen werden. Das oberflächliche weiße Schutzpflaster kann am 2. bis 3. Tag entfernt werden. Die darunter befindlichen hellbraunen Pflaster (sog. Steristrips® oder Ähnliches) sollen 2 Wochen verbleiben.

Etwa 14 Tage nach der Operation werden die hellbruanen Klammerpflaster / Steristrips® entfernt.

Nach dem Entfernen der letzten Pflaster können Sie mit einer Narbenmassage beginnen. Dies hilft, die Narbe schneller abblassen und schneller weicher werden zu lassen. Nähere Empfehlungen hierzu geben wir Ihnen bei den Nachsorgeterminen. Sie können zudem Ihre Brust mit einer milden Pflegelotion eincremen.

Alle Fäden lösen sich von alleine auf, das Ziehen der Fäden ist also nicht notwendig. Vermeiden Sie jede größere körperliche Anstrengung (Heben von mehr als 10 kg, Überkopfarbeiten) sowie Sport für mindestens 4 Wochen. Hierzu gehören insbesondere die Sportarten, welche die Brust über die Maße beanspruchen (z.B. Schwimmen, Tennis, Joggen, Reiten, etc.). Danach können Aktivitäten nach subjektivem Empfinden wieder aufgenommen werden. Kampfsportarten sollten für mindestens 8-12 Wochen vermieden werden. Duschen ist nach 2-3 Tagen möglich. Lassen Sie sich in den ersten 14 Tagen bei der Haarwäsche helfen. Bitte nehmen Sie kein Vollbad in den ersten 4 Wochen. Sauna und Solarium können Sie frühestens nach 4-6 Wochen wieder besuchen.

Wir empfehlen das ganztägige Tragen eines gut sitzenden Kompressionsverbandes (Weste oder elastischer Gurt) für 4-6 Wochen postoperativ. Selbstverständlich kann die Kompressionswäsche zum Duschen oder Reinigen der Wäsche kurzzeitig abgelegt werden.

Bei Eingriffen, die nicht von der Krankenversicherung übernommen werden, kann keine Krankschreibung (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, AU) erfolgen. Sie müssen in diesem Fall für Ihre Erholungsphase einen Urlaub einplanen.

Arbeitsfähigkeit: Sie sollten eine Woche zur Genesung nach dem Eingriff einplanen. Eine sitzende berufliche Tätigkeit kann etwa nach 3-7 Tagen, eine körperlich anstrengende berufliche Tätigkeit kann etwa nach 2-3 Wochen wieder aufgenommen werden.

Nehmen Sie in den ersten 24 Stunden nach der Narkose keine Beruhigungs- oder Schlafmittel ein (es sei denn, es wurde Ihnen vom Operateur oder Narkosearzt explizit verordnet).

Bei folgenden Problemen bitten wir Sie, sich jederzeit unter den unten stehenden Rufnummern an uns zu wenden!

  • Sie haben sich mehrfach übergeben oder Ihnen ist ununterbrochen übel
  • Sie haben unerträgliche Schmerzen, die sich mit den verordneten Schmerzmitteln nicht bessern lassen
  • Sie entwickeln Fieber über 38,5°C
  • Der Wundbereich schwillt stark an oder ist gerötet
  • Sie haben sonstige Probleme im Zusammenhang mit der Operation, die Sie nicht selbst lösen können

In der Regel werden 4 Wochen, 3 Monate und 6 Monate nach der Operation routinemäßige Nachuntersuchungen mit Bilddokumentation durchgeführt. Sollten in seltenen Fällen Korrekturen notwendig sein, können diese spätestens nach 6 Wochen durchgeführt werden.